Das Heimatmuseum Roßwein zeigt die facettenreiche Stadtgeschichte im historischen Abthaus von 1537. Highlights: ein Renaissanceportal und ein Meißner Porzellanofen.
In Roßwein wird Geschichte lebendig: Historische Dokumente und Zeugnisse vergangener Epochen werden im Heimatmuseum bewahrt und für Besucher sowie Einheimische zugänglich gemacht. Das Museum lädt dazu ein, Erinnerungen zu wecken und die facettenreiche Vergangenheit der Stadt zu entdecken.
Die Idee, ein Heimatmuseum einzurichten, geht auf den Roßweiner Ehrenbürger Oswald Naupert zurück. Am 14. Februar 1914 schlug er dem Stadtrat vor, das Abthaus als Standort zu nutzen – ein Gebäude, das zwischen 1537 und 1540 vom letzten Abt des Klosters Altzella, Andreas Schmiedewald, errichtet wurde. 1544 schenkte Schmiedewald das Haus seinem Bruder Antonio, dem damaligen Bürgermeister der Stadt. Später ging es 1565 für 700 Meißnische Gulden in den Besitz der Tuchmacherinnung über, die es mehrere Jahrhunderte behielt.
Naupert erhielt einen Raum im Abthaus, um ein kleines Museum zu schaffen. Ein Aufruf an die Bürger stieß auf große Resonanz, und viele Sachzeugnisse wurden gespendet. 1919 gründete sich ein Verein, der sich der Heimatgeschichte widmete.
Besonders sehenswert ist das Renaissanceportal des Abthauses, das 1975 durch eine Sandsteinkopie ersetzt wurde. Die Restaurierungskosten von 120.000 Mark wurden von der Stadt, der Denkmalspflege und lokalen Betrieben getragen. Ein weiteres Highlight ist der prunkvolle Meißner Porzellanofen, der seit der Renovierung 1989 in einem neu geschaffenen Ausstellungsraum zu sehen ist.
Seit der Gründung des „Heimatvereins Roßwein e. V.“ im Jahr 1998 engagiert sich der Verein für die Neugestaltung der Ausstellung und die regelmäßige Öffnung des Museums. Dank dieser Arbeit ist das Heimatmuseum heute ein Ort, der Geschichte erlebbar macht und die reiche Vergangenheit Roßweins eindrucksvoll präsentiert.