© Verena Daser, Mulderadweg - Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Roßweiner Kamelienhaus

Auf einen Blick

Vor den Toren der Stadt Roßwein an der Freiberger Mulde befindet sich im malerischen Wolfstal eine botanische Seltenheit, ein weiß gefüllt blühender Kamelienbaum (Camellia japonica alba plena), der seit über 200 Jahren hier seinen Standort hat.

Bekannt nach der berühmten ungefüllt rotblühenden Pillnitzer Kamelie, der zweitältesten nördlich der Alpen in Europa. Die Kamelie weist eine Höhe und Breite von je 6,50 m auf und hat einen Stammumfang von über 70 cm. Ihre reinweißen, gefüllten Blüten erreichen eine Größe bis zu 10 cm und bieten in ihrer Blütezeit von etwa Januar bis März einen wunderschönen Anblick. Nicht umsonst nennt man sie die „ Teerose des Winters“. Wie bei der Pillnitzer Kamelie ist auch bei ihr kein genaues Pflanzjahr festzustellen. Nachgewiesen ist, dass Graf von Einsiedel auf Gersdorf bei Roßwein bereits eine Orangerie mit botanischen Seltenheiten, wie Orangen- und Myrtenbäumen, besaß und er nach dem Kauf des Wolfstalgutes im Jahre 1797 hier zwei Gewächshäuser errichten lies. Da er am Hofe Friedrich August III. verkehrt und der König, wie auch Graf von Einsiedel, ein großer Pflanzenliebhaber war, wird er aus der Pillnitzer Schlossgärtnerei so manche botanische Rarität erhalten haben. Aus einer alten Chronik ist zu ersehen, dass bereits im Jahre 1830 von einer wahren Völkerwanderung zur Kamelienblüte nach dem Wolfstal berichtet wird, also müssen die Kamelienbäumchen schon damals eine ansehnliche Größe besessen haben. 1845 kaufte der Tuchfabrikant Carl Friedrich Grafe das Wolfstalgut, erweiterte sachgemäß den Park und baute die Gärtnerei mit Blumenbinderei und Baumschule aus. Im Gärtnermeister Hartmann fand er einen hervorragenden Fachmann. Neben den Kamelien konnte Aralien, Azaleen, Philodendren, Myrten- und Orangenbäume und 1870 ein blühender baumartiger Stechapfel (Datura arborea) von vielen Besuchern bewundert werden. 1905 ging das Wolfstalgut in den Besitz der Stadt Roßwein über, die es seither verpachtete. G. Atzenrot richtete ein „Vegetarisches Erholungsheim mit Luft und Sonnenbädern“ ein. In den dreissiger Jahren schuf das Ehepaar Mehner mit der „Waldgaststätte Wolfstal“ ein beliebtes Ausflugsrestaurant. Durch Herrn Mehners Initiative wurde das Wolfstal zum Landschaftsschutzgebiet erklärt, auch betreut er mit seinen Mitarbeitern aufopfernd das Kamelienhaus. 1956 übernahm das Roßweiner Schmiedewerk die Waldgaststätte und richtete ein Lehrlingswohnheim ein. Der oberhalb des Heimes wohnende Tischler Emil Heller (damals bereits 67 Jahre) wurde Hausmeister und nahm mit großer Hingabe die Kamelien in seine Obhut. 1961 musste das baufällig gewordene Gewächshaus erneuert und vergrößert werden. Es existierten damals noch drei Kamelienpflanzen. Den Neubau des Gewächshauses überstand nur der große weiß gefüllt blühende Kamelienbaum. Die Pillnitzer Schlossgärtnerei schenkte daraufhin Roßwein zwei 60 Jahre alte rot gefüllt blühende Kamelien, die heute also auch bereits über 100 Jahre alt sind.

Kontakt

Roßweiner Kamelienhaus
Wolfstal 42
04741 Roßwein
Deutschland

Kontakt:
Tel.: 0151 70110151
Webseite: www.rosswein.de/tourismus/kamelie

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